Als ich mit meinem Freund François Poly, einem leidenschaftlichen Arrangeur, diese Idee diskutierte, war ich durch seine spontane Begeisterung ermutigt. Sein inneres Ohr hatte sofort die Besetzung bereit. Fünf Streicher müssen es sein: eine Geige, zwei Bratschen, ein Cello und ein Kontrabass. Diese spontane Klarheit beseitigte meine letzten Zweifel: Wir müssen diesen Schritt «in die Luft» wagen.

 

Auch auf die Frage, welches große Klavierwerk Schuberts wir «unserer» schönen Müllerin gegenüberstellen könnten, wusste François sehr schnell eine Antwort: Die Sonate in G-Dur, D894, mit ihren gedehnten, innehaltenden Akkorden im Kopfsatz schreit förmlich nach einer Streicherversion. Wenn wir uns diese schlichten, sehnsüchtigen Klänge von Streichinstrumenten gespielt vorstellen, rückt dieses Werk sofort in die Nähe des Streichquintetts in C-Dur.

 

Schuberts Musik ist so ewig und innig, dass wir zu dieser Expedition einfach aufbrechen müssen: Ausgerüstet mit dem Streicherklang, dessen wesentlichste Qualität darin besteht, der menschlichen Stimme nahezukommen, wollen wir diese berückende Musik mit neuen Ohren hören. 

 

 

Klaus Christa

 

 

 

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