In Love | Anna Rubin, Foto: Iris Rubin

 

Vielfalt und Überraschungen. Mit diesen zwei Worten möchte ich das zum Ausdruck bringen, was mich und meine Frau über viele Jahre zu begeisterten Besuchern und überzeugten Abonnenten der Pforte macht. Zu den künstlerischen und musikalischen Erlebnissen der Pforte Konzerte kommt als pforte spezifische Besonderheit dazu, dass beim kulinarischen Ausklang, der Austausch und das Gespräch mit den Künstlern ermöglicht wird. Dies schafft die einzigartige Atmosphäre der Nähe zu den Interpreten und gibt die Möglichkeit, die erlebte Freude und Begeisterung unmittelbar und direkt zum Ausdruck zu bringen.

Resi und Urs Riesner | Abonnent*innen

 

Konzert N°5

Wie eine Welle im Morgenmeer

Von der Unbändigkeit der Musik

 

Pforte um 7  |  Die öffentliche Generalprobe

Do 9. November, 19 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

 

Impuls um halb  |  18.30 Uhr, Erdgeschoss Pförtnerhaus

Im Impuls um halb lernen wir die in Russland geborene und in London lebende Komponistin Elena Firsova, deren Klavierquartett im Konzert zu hören sein wird, kennen.


 

Pforte um 8  |  Konzert & Buffet

Fr 10. November, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch

 

Impuls um halb  |  19.30 Uhr, Erdgeschoss Pförtnerhaus

Im Impuls um halb lernen wir die in Russland geborene und in London lebende Komponistin Elena Firsova, deren Klavierquartett im Konzert zu hören sein wird, kennen.


 

Programm

 

Maria Bach (1896-1978) 1. Streichquartett       
Elena Firsova (*1950) 1. Klavierquartett                   
Béla Bartók (1881-1945) Klavierquintett in C

Ensemble Louise Farrenc
Katya Apekisheva Klavier
Mayumi Kanagawa Violine
Pavel Fischer Violine
Klaus Christa Viola
Mathias Johansen Violoncello
Elena Firsova Impuls um halb

 


Natürlich, aufrichtig und ehrlich 

Interview von Klaus Christa mit der Komponistin Elena Firsova

Wenn Sie einen Kompositionsauftrag erhalten, wie gehen Sie an die Arbeit heran?
Zuerst mache ich mir Gedanken über die Instrumente bzw. Stimmen, für die ich schreiben soll. Wie klingen sie zusammen, welche Möglichkeiten haben sie? Manchmal höre ich Musik desselben Genres. Ich habe ziemlich viele Skizzen, die ich zwischen meinen Kompositionen schreibe und wenn ich einen Auftrag habe, schaue ich sie durch, um zu sehen, ob sich bestimmtes Musikmaterial für ein neues Stück eignet.

 

Wie haben Sie Ihre persönliche Sprache als Komponistin gefunden?
Das ist eine Frage für Musikwissenschaftler*innen, nicht für mich. Ich fühle nur, dass diese Sprache die meine ist und mit dieser Sprache kann ich natürlich, aufrichtig und ehrlich schreiben.


Als Sie in Russland lebten, komponierten Sie nicht in dem Stil, den die offizielle russische Musikpolitik unterstützte, genau so wie Ihr Mann Dmitri Smirnov oder Sofia Gubaidulina. Wie war es, in einem solchen Umfeld zu leben?
Es war nicht so tragisch, wie Sie sich das vorstellen. Wir haben uns irgendwie von klein auf mit der Situation arrangiert. Und wir hatten auch sehr gute Freunde, Komponist*innen in unserem Alter, die in der gleichen Situation waren und ältere Freunde wie Denisov, Gubaidulina und Schnittke. Denisov half uns sehr. Er schickte unsere Kompositionen in den Westen und dank ihm wurde unsere gesamte Kammermusik in Moskau im Saal des Komponistenverbandes aufgeführt, wo er künstlerischer Leiter des Konzertzyklus «Neue Komposition Moskauer Komponisten» war. Es war möglich, dort alle Moskauer Komponisten, die Mitglie- der des Komponistenverbandes waren, aufzuführen. Es war keine große offizielle Szene – wir standen ja auf der sogenannten schwarzen Liste – aber der Saal war sehr beliebt und sehr gut besucht, so dass wir uns als «Komponisten, die in engen Kreisen sehr bekannt sind» fühlten. Nach und nach wurde unsere Musik im Westen immer öfter aufgeführt. Sie sehen, es war gar nicht
so übel.

 

Es ist offensichtlich, dass die Poesie in Ihrem Werk eine wichtige Rolle spielt, was bedeutet Poesie für Sie?

Poesie bedeutet mir sehr viel. Und besonders die Poesie von Ossip Mandelstam. Die meisten meiner Vokalmusikstücke sind zu seinen Gedichten geschrieben. Seine Poesie half mir, in meiner Jugend zu verstehen, was ich in der Musik sagen will und wie.


Was bedeutet die Kunst im Allgemeinen für Sie?
Kunst – für mich vor allem Musik – und Liebe sind der wichtigste, wenn nicht einzige Sinn unserer Existenz. Und das Schaffen von Musik ist für mich auch Liebe zur Musik.


Was sind für Sie die glücklichsten Momente als Komponistin?
Die glücklichsten Momente für mich sind, wenn ich eine Komposition fertiggestellt habe, damit voll zufrieden bin und ich dann eine sehr gute Auührung davon höre.


Was ist für Sie das Geheimnis der Musik?
Musik ist eines der größten Geheimnisse unseres Lebens. Nur soviel kann ich dazu sagen.